Im Herbst 2016 wurde in unserer Region ein kurzer Film über die Vielfalt der hier wachsenden Früchte und Verarbeitungsprodukte gedreht. Auch wir als Hofkäserei Deutschmann sind Teil dieses Filmes und verweisen mit diesem Link: https://youtu.be/TKwBxpjx5gk diesen Kurzfilm zu genießen.
Um ein anerkannter Bio-Bauer zu werden, ist es notwendig sich bei der Lebensmittelbehörde zu melden und einen Antrag dafür zu stellen.
Der diesjährige milde Winter lässt uns fast ungehindert die notwendige Arbeit in unserem kleinen Bauernwald durchführen. Zum Teil wurde etwas Holz an das Sägewerk verkauft, teilweise werden Pflegearbeiten durchgeführt. Dabei fällt jede Menge Holz für unsere ganzjährige Energiequelle (Heißwasser und Heizung) mithilfe einer Hackschnitzelanlage an.
Unser Bauernwald reicht zurzeit aus, dass wir zu 100% Eigenversorger sind. Zusätzlich haben wir seit 1.1. 2014 auf unserem ganzen Betrieb auf so genannten "grünen Strom" umgestellt.
Die Niederschläge sind regional sehr unterschiedlich. In unserer unmittelbaren Umgebung ist die Niederschlagsmenge ausgesprochen niedrig ausgefallen, sodass wir keine dritte Mahd durchführen konnten. Auch der Weidebetrieb musste eingestellt werden, denn das tägliche Grünfutter ist nur mehr spärlich auf den sonst so ertragreichen Kleegrasflächen zu finden. Die fehlenden Futtermittel werden wohl nur durch Zukauf in diesem Jahr zu beschaffen sein.
Auch in der Käsewirtschaft ist die lange Zeit der hohen Temperaturen nicht spurlos an uns vorübergegangen. Speziell die Kühlanlagen kamen nicht zur Ruhe und manchmal musste auch ein Techniker vor Ort sein.
Durch die ständige Kühlung der Luft, den dadurch langen Kühlzeiten, ist es zum Austrocknen der Käseoberfläche gekommen. Ebenfalls ist es beim Anwachsen der Rotkultur, trotz ständiger Käsepflege, bedingt durch das rasche Abtrocknen zu Verzögerungen gekommen. Gleichzeitig ist bei den anhaltenden hohen Temperaturen die Gefahr einer Fremdschimmelinfektion höher. Es war diesen Sommer eine große Herausforderung, unsere Käsespezialitäten in gleich bleibender Qualität herzustellen.
Die erste Mahd ist heuer vom Ertrag sehr gut ausgefallen. Die Futterqualität ist durchschnittlich. Die viel zu kühle und teilweise feuchte Witterung der letzten Wochen hat die jungen zarten Maispflanzen im Wachstum fast zum Stillstand gebracht.
Der Unkrautdruck ist auf manchen Äckern dadurch recht hoch und die mechanische Pflege ist jetzt in vollem Gange. Auch leichte Ausfälle durch Krähenfraß an den Jungpflanzen sind zu verzeichnen, da wir als Bio-Betriebe den Saatmais nicht beizen dürfen. Die Beschaffung von diesem speziellen Bio-Saatgut war schon immer aufwendiger und die Sortenauswahl ist eingeschränkt.
Ungefähr drei Wochen später als letztes Jahr starten wir heuer in die Weidesaison! Unsere 30 Milchkühe stürmten voller Freude heute gegen ca. 10Uhr (Mitte April) zum ersten Mal auf die Weide. Langsam gewöhnen wir sie an die Sommerfütterung. Aufmerksame Leser wissen darüber seit dem letzten Jahr Bescheid. Wer noch nachlesen möchte, findet auf dieser Seite mehr Informationen zum Thema Fütterung.
...und es gibt jede Menge Arbeit für uns!
FtterungNachdem im Sommer alle sechs bis sieben Wochen das Gras zu mähen ist, ist ein Großteil der Futtermittel für die Kühe bereits geerntet. Trotzdem bleibt der Herbst "die Erntezeit des Jahres". Alles was übers Jahr gewachsen ist, wird spätestens im Herbst geerntet, so manches Getreide wird für das nächste Jahr bereits bestellt. Auch die Wirtschaftsdünger (Mist, Kompost, Gülle) werden auf die Äcker und Wiesen ausgebracht, bevor in der kalten Jahreszeit die Winterruhe auf den Feldern einzieht. Bio-Bauernhöfe in den Bergen haben bedingt durch die kürzere Vegetation im Herbst nicht den Erntestress, wie die Bio-Bauern im Tal wo noch viele Früchte und Kulturen zur Ernte anstehen. Wir hatten heuer auf unseren Wiesen aufgrund von genügend Regen eine gute Ernte. Der Silo-Mais war nur durchschnittlich im Ertrag.
Somit steht wieder ausreichend Futtermittel für die Wintermonate zu Verfügung.
Das Schilcherland liegt am Fuße der Koralpe. An der Grenze zu Kärnten befinden sich große Almweiden. Diese werden von zahlreichen Bauern mit ihrem Jungvieh bestückt. Hier gibt es keine Tradition, dass Kühe auf der Alm weiden, gemolken werden und Käse hergestellt wird, wie in West-Österreich. Es befinden sich ausschließlich Jungkalbinnen zur Stärkung der Fitness und Vitalität, sowie Mutterkühe mit ihren kleinen Kälbern oder trocken gestellte Kühe (sind trächtige Kühe, welche keine Milch mehr geben) auf der Alm. Die Almplätze sind seit Jahrzehnten sehr rar. Leider haben wir für unser Jungvieh keine Almplätze.
Eines der wohl umstrittensten Themen und mit vielen Fehlmeinungen behaftet ist das Thema Silage-Fütterung und Käseherstellung. Für lang gereifte Käse, sprich alle Hartkäse (z.B. Bergkäse, Emmentaler etc.) ist die Silage kein Thema in der Fütterung. Im fertigen Käse führt diese unweigerlich mehr oder weniger zu Fehlgärungen. Dadurch entstehen große Gärlöcher bzw. ein völlig zerrissener Käseteig. Der Geschmack weicht vom typischen Käsegeschmack ab, die Qualität ist minderwertig. Der Käse ist aber genießbar. Schuld an diesem Vorgang sind die so genannten Clostridien. Dies sind Sporenbildner, die auch jede Pasteurisierung ohne Probleme überstehen und sich in den meisten Fällen durch bereits geringe Fehlgärungen in der Silage vermehren. Durch die Fütterungs- bzw. Verdauungskette gelangen diese Sporenbildner auch auf die Haut der Milchzitze der Kuh. Durch den Melkvorgang werden solche Sporen mit in die Rohmilch eingeschwemmt. Für alle Joghurt, Frischkäse und Weichkäse stellt die Fütterung von Silage kein Problem dar. Aus einem einfachen Grund: Diese Produkte haben eine kürzere Lebensdauer, denn die Aktivität der Clostridien beginnt erst nach ca. 3 Wochen. Bei kleinen Käselaibchen können diese Gase leicht entweichen, sodass es auch zu keiner geschmacklichen Veränderung kommt. Zusammenfassend muss man festhalten, dass der Rohmilchgeschmack entscheidend mit der Fütterung zusammenhängt.
Die Konservierung von angewelktem Gras zu Grassilage, hat in unseren Breiten ab etwa 1960 begonnen Fuß zu fassen. Es wurden kleine Betonbehälter gebaut, so genannte Flachsilos. Wurden diese in die Höhe gebaut so sprach man von Hochsilos. Vor etwa 15 Jahren wurde die Zubereitung der Silage entscheidend verändert. Es wurden Hochdruckpressen entwickelt, welche das Gras direkt auf der Wiese pressen und unmittelbar luftdicht verpacken. Dazu wird eine spezielle Folie verwendet. Der große Vorteil von diesem System liegt darin, dass der Prozess der Vergärung sofort beginnt. Ähnlich wie bei der Herstellung von Sauerkraut arbeiten hier Milchsäurebakterien. Der im Gras vorhandene Zucker wird bei diesem Prozess in Milchsäure umgebaut. Dies ergibt nach ca. vier Wochen ein aromatisches Futtermittel (Silage) für die Kühe. Falls bei diesem Prozess eine Störung auftritt, kommt es zu Fehlgärungen, was dazu führt, dass Silage verdirbt und meist einen intensiven Geruch hat. Entgegen vieler Meinungen ist Grassilage sehr wohl ein natürliches Futtermittel ohne Zugabe von Konservierungsstoffen, obwohl es in der Hightech Landwirtschaft einige verschiedene Konservierungsstoffe gibt. In der Winterfütterung ist diese Grassilage ein hervorragendes Futtermittel, da es vor allem das wichtige Vitamin A in gespeicherter Form für die Kuh zur Verfügung stellt, welches beim Heu im Laufe der Monate abgebaut wird. Ich denke, dass Grassilage eine gute Ergänzung in der Fütterung ist, aber nicht 365 Tage im Jahr das einzige Futtermittel sein sollte.